Eifersucht ist ein Gefühl, über das wir Menschen wenig Kontrolle haben, und das uns oft ohnmächtig erscheinen lässt. Untersuchungen haben ergeben, dass 80 % der Erwachsenen schon einmal in einer Partnerschaft eifersüchtig waren, und 30 % davon bezeichnen sich sogar als krankhaft eifersüchtig. In diesem Sinne kann man Eifersucht beruhigt als ein natürliches Phänomen betrachten. Dennoch kann krankhafte oder zwanghafte Eifersucht eine Partnerschaft oder Ehe ernsthaft gefährden.
Hier ist ein "Psychohack", den du ausprobieren kannst, falls dich die Eifersucht quält:
Reframe deine Gedanken:
Eifersucht entsteht oft durch negative Gedankenspiralen, in denen man sich auf das konzentriert, was man verlieren könnte, oder auf vermeintliche Bedrohungen. Ein effektiver Ansatz ist es, diese Gedankenmuster bewusst umzulenken und neu zu bewerten.
So funktioniert es:
Identifiziere den auslösenden Gedanken: Wann immer du eifersüchtig wirst, halte inne und frage dich: "Was genau hat dieses Gefühl ausgelöst?" Ist es eine bestimmte Handlung, eine Situation oder ein Gedanke?
Frage dich nach der Realität: Überprüfe, ob deine Annahmen und Befürchtungen tatsächlich realistisch sind. Zum Beispiel: "Gibt es echte Hinweise darauf, dass mein Partner nicht loyal ist, oder interpretiere ich etwas falsch?"
Schreibe alternative Erklärungen auf: Erstelle eine Liste von alternativen, weniger bedrohlichen Erklärungen für die Situation. Zum Beispiel: "Mein Partner verbringt viel Zeit mit einem Kollegen, weil sie zusammen an einem Projekt arbeiten – nicht, weil er mich betrügen will."
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein und fokussiere dich auf deine eigenen Werte und Stärken: Eifersucht entsteht oft aus Unsicherheit und Minderwertigkeitsgefühlen. Erinnere dich an deine eigenen Stärken und daran, was dich wertvoll macht. Frage dich: "Was bringe ich in die Beziehung ein, das einzigartig ist?"
Beispiele:
Reflektiere jeden Abend: Denke vor dem Schlafengehen darüber nach, was du heute gut gemacht hast und was du besonders an dir magst.
Frage deine Freunde: Bitte deine Freunde darum, dir zu sagen, was sie besonders an dir schätzen.
Praktiziere Dankbarkeit: Lenke deine Gedanken aktiv auf das Positive in deiner Beziehung und deinem Leben. Schreibe täglich drei Dinge auf, für die du in deiner Beziehung dankbar bist.
Warum es funktioniert?
Dieses Umdenken hilft dir, den Fokus von irrationalen Ängsten und Unsicherheiten wegzulenken und eine realistischere und positivere Sichtweise einzunehmen. Es unterbricht die negativen Gedankenspiralen, die Eifersucht oft verstärken, und stärkt gleichzeitig dein Selbstbewusstsein. Mit der Zeit kann dieser Ansatz dazu führen, dass du dich sicherer und zufriedener in deiner Beziehung fühlst, was die Eifersucht erheblich reduziert.
Aber warum sind wir überhaupt eifersüchtig?
Bei massiver Eifersucht liegen die Ursachen fast immer in der Kindheit. Wenn sich zum Beispiel die Eltern früh trennen oder jüngere Geschwister geboren werden, die mehr Aufmerksamkeit verlangen, kann dies dazu führen, dass Bindungen als unzuverlässig erlebt werden. Diese Menschen haben Angst, dass ihnen dieses Gefühl immer wieder passiert.
Ein weiterer Grund für Eifersucht ist oft mangelndes Selbstvertrauen. Wer unzufrieden mit sich selbst ist, hat häufig Angst, dass der Partner an der nächsten Ecke eine „bessere“ Person für eine Beziehung findet.
Fehlende Unabhängigkeit ist ebenfalls eine häufige Ursache: Wer sein Leben zu stark von dem des Partners abhängig macht und nicht mehr eigenständig agiert, verliert an Selbstachtung – und kann in der Folge zur Eifersucht neigen.
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